Die Idee von schlagfertig.net

Der Punkt, an dem einem sprichwörtlich das Wort im Hals stecken bleibt oder die im Nachhinein ärgerliche Wortlosigkeit in alltäglichen Situationen, kennt wohl jeder. Die besten Einfälle hat man in so einem Falle danach zuhause, an einem sicheren Ort, vielleicht auch in dem Moment, wo man das Erlebte erzählt. Das ist ärgerlich, aber der gute Vorsatz bleibt: das nächste Mal bin ich besser gewappnet!

Es gibt Menschen, die über eine „angeborene“ (oder besser: antrainierte) Schlagfertigkeit in einer solchen Situation verfügen. Für sie erscheint es mühelos, in jeder Situation eine pfiffige Antwort parat zu haben.  Ebenso glänzen sie mit einer physischen Präsenz, die eine körperliche Auseinandersetzung oder „Antatscherei“ von vornherein ausschließt.

Ebenso gibt es Menschen, die bei Auseinandersetzungen, welche drohen zu eskalieren, keine Scheu davor haben, sich auch körperlich zur Wehr zu setzen. Die Hemmung, einen anderen Menschen zu schlagen oder auch nur wegzuschubsen, haben sie nicht.

Hinter Schlagfertig steckt sowohl die rhetorische als auch körperliche Methode, zu kontern oder im besten Fall den ersten Schritt zu machen. Und das bei alltäglichen Situationen! Es geht nicht um Extremsituationen, dafür ist eine intensivere Vorbereitungszeit nötig. Glücklicherweise gehören Angriffe und Überfälle, die ein langes, praxisnahes Selbstverteidigungstraining erfordern um sie abzuwehren, eher zur Ausnahme. Banale Grenzüberschreitungen die täglich stattfinden und ein Ärgernis darstellen, gilt es zu unterbinden.

Ganz entscheidend ist bei jeder Aktion die der Situation angepasste  Reaktion. Die kann unterschiedlich ausfallen, da Emotionen die Entscheidung beeinflussen. Wichtig ist jedoch, dass eine Reaktion stattfindet. Und genau darum geht es: Den Moment der Handlungsunfähigkeit in einen Moment der Reaktion zu verändern.

Natürlich ist man nicht nach einem Schlagfertig-Workshop ein anderer Mensch, genauso wenig wie man nach einem Schwimmkurs  Hochleistungsschwimmer ist. Jedoch reflektiert man ganz persönlich seine bisherigen Erlebnisse, gleicht sie mit den neu erworbenen Erkenntnissen ab und entwickelt eine neue Strategie. Letztendlich geht es, wie beim Schwimmkurs auch darum, an der Oberfläche zu bleiben und nicht unterzugehen.

Man wird weder ein über alle Maßen schlagfertiger Oliver Pocher, noch ein Selbstverteidgungsexperte, der jede Situation nach jahrelangem Training und vielen blauen Flecken „mühelos“ für sich entscheiden kann.

Das Erkennen der persönlichen Situation, das Einschätzen der rhetorischen und körperlichen Fähigkeiten und die Reflexion des eigenen Verhaltens sind das Ziel, um eine positive Veränderung und Weiterentwicklung zu beginnen und ein gestärktes Selbstvertrauen aufzubauen.

Entscheidend ist der erste Schritt.